Spannung und Hektik, aber drei Minuten zu viel

  12.09.2024 Sport-Reportagen

Die Spieler des FC Steffisburg hatten nach dem 9:0-Kantersieg als Gast beim SC Ittigen Lust auf mehr. Im 3.-Liga-Auswärtsspiel beim FC Konolfingen sollten drei weitere Punkte auf das Konto gebucht und der Kontakt mit der Spitze gewahrt werden. Bis kurz vor Ende der spannenden und von viel Hektik geprägten Partie, ging die Rechnung von Trainer Roger Probst auf, doch dann passierte, was Erinnerungen an die Partie zwischen Italien und Kroatien an der vergangenen EURO aufleben liess.

Damals kassierten die bedauernswerten Kroaten in der 98. Minute den Ausgleich und mussten nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Dass mit Ausnahme des Schiedsrichters niemand wusste, weshalb acht Minuten nachgespielt wurde, war für die Mannschaft um Weltfussballer Luca Modric nur ein schwacher Trost.
Ähnlich fühlten sich nach Spielschluss die Steffisburger. In der 93. Minute kassierten sie nach einem unterbundenen Konterangriff durch Uros Milosevic noch den Ausgleich, der für Konolfingen zwar nicht unverdient, aber doch glücklich war.
Roger Probst, der nach wie vor wegen Ferienabwesenheiten auf einige Spieler verzichten musste, war nach dem Spiel mit dem bisherigen Saisonstart zufrieden, auch wenn in Konolfingen mehr möglich gewesen wäre. «In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer kein schönes, sondern ein hektisches und zerfahrenes Spiel, möglicherweise war auch das holprige Terrain ein Grund für die fehlende Qualität», bilanzierte der Steffisburger Coach.

Colin Trachsels Verletzung
Die Partie begann für den FC Steffisburg denkbar schlecht. Mittelfeldspieler Colin Trachsel, der offensive Lenker des FCS-Spiels, ein Mann mit Super-League-Erfahrung mit dem FC Thun Berner Oberland, wurde im Strafraum gefoult und fiel so unglücklich, dass er sich die Schulter ausrenkte und einige Wochen ausfallen wird. «Für uns war dies besonders ärgerlich, weil er eben erst von einer Verletzung zurückgekehrt war», so Roger Probst. Dass Martin Aebischer den fälligen Penalty von Konolfingen-Goalie Yannick Schaad abgewehrt sah, war ein weiterer Tiefschlag für den Gast. Trotzdem blieben die Steffisburger in der ersten Halbzeit weiterhin mehrheitlich tonangebend und gingen kurz vor der Pause durch Remo Balsiger auch verdientermassen in Führung. Nach starken ersten 20 Minuten boten sich den Gästen noch zwei weitere gute Möglichkeiten, um das Skore zu erhöhen, doch fehlten die Kaltblütigkeit und das Glück im Abschluss.

Der Blick nach oben
Mit sieben Punkten aus den ersten vier Begegnungen dürfen die Steffisburger trotz den am Wochenende verlorenen zwei Zählern zuversichtlich nach vorne schauen und den Blick weiter nach oben richten. Am kommenden Dienstag steht das Auswärtsspiel gegen den punktelosen Tabellenletzten FC Münsingen b auf dem Programm – eine gute Gelegenheit, sich weiter der Tabellenspitze zu nähern. Doch Roger Probst hebt den Warnfinger: «Wir können nicht davon ausgehen, dass dies eine leichte Aufgabe wird. Meine Spieler dürfen den Gegner keinesfalls unterschätzen, sonst gehen wir mit leeren Händen nach Hause.» Mit dem FC Reichenbach gastiert anschliessend der bisher positiv überraschende Aufsteiger auf dem Eichfeld. Pierre Benoit

FC Lerchenfeld – FC Bosporus 1:2 (1:0)
Waldeck. – 300 Zuschauer. – Tore: 25. Emurli 1:0. 60. Konopek 1:1. 62. Lukarov 1:2.
FC Lerchenfeld: Zaller; Maurer, Rieder (79. Hänni), Göllner, Jakob, Dushica, Santschi, Valente (78. Iseni), Mühlethaler, Zenuni (65. Lulaj), Emurli.

FC Goldstern – FC Dürrenast 5:3 (3:0)
Bremgarten. – 250 Zuschauer. – Tore: 5. Schwizgebel 1:0. 6. Malsori 2:0. 18. Trachsel 3:0. 75. Schwizgebel 4:0. 82. Krenger 4:1. 83. Krenger 4:2. 91. Zbinden 5:2. 95. Krenger 5:3.
FC Dürrenast: Idrizi; Glauser (62. Ahmeti), Castelo, Tanner, Gian Peter (73. Bozaci); Nik Peter (75. Lüthi), Krenger, Fetai, Haldi (59. Bilic); Aeschlimann (57. Abbühl), Gemperle.

FC Schönbühl – FC Heimberg 2:2
Moos. – 250 Zuschauer. – Tore: 3. Beck 0:1. 9. Hazeraj 1:1. 28. Hazeraj 2:1. 90. Fuhrer 2:2.
FC Heimberg: Liechti; Gilgen, Schwalm, Beck, Wyttenbach (75. Reidhaar), Schneider (75. Fuhrer), Fabian Gerber, Patrick Gerber (85. Gurtner), Winz, Marzino (55. Eschler), Wieland (65. Studer).


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